Pflegedokumentations-App „voize“ gewinnt i-care-Award 2023

Die Pflegedokumentations-App „voize“ hat den i-care-Award 2023 gewonnen. Forschende entwickeln diese App im Projekt PYSA im Rahmen der Bekanntmachung „Repositorien und KI-Systeme im Pflegealltag nutzbar machen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

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© voize GmbH

Im Rahmen des Deutschen Pflegetags 2023 wurde „voize“, ein digitaler Sprachassistent für Pflegefachpersonen, mit dem i-care-Award 2023 ausgezeichnet. Der Award wird seit 2020 vom Pharmaunternehmen Servier GmbH ausgeschrieben und an Start-ups und junge Unternehmen, deren digitale Innovationen eine gute pflegerische Versorgung unterstützen und den Arbeitsalltag von Pflegenden entlasten, vergeben.

KI-basierter Sprachassistent soll Pflegefachpersonen bei der Dokumentation entlasten

Der digitale Sprachassistent „voize“ erlaubt Pflegefachpersonen, ihre Pflegedokumentation frei ins Smartphone einzusprechen. Auf Basis der Spracheingaben erstellt eine Künstliche Intelligenz (KI) strukturierte Dokumentationseinträge für Pflegeberichte. Über standardisierte Schnittstellen überträgt die App diese Einträge in etablierte Pflegedokumentationssysteme. So lassen sich direkt beim Pflegebedürftigen zeitsparend alle wichtigen Daten einsprechen und fehlerfrei dokumentieren: Händisches Nachtragen am Computer entfällt.

Die KI ist zudem in der Lage, die Sprechweise der Pflegefachpersonen zu „lernen“ und somit auch Akzente oder Dialekte gut zu verstehen. Inzwischen ist die gemeinsam mit Pflegeträgern entwickelte App in über 100 Einrichtungen im deutschsprachigen Raum im Einsatz.

BMBF-Förderprojekt PYSA

Im Rahmen der Bekanntmachung „Repositorien und KI-Systeme im Pflegealltag nutzbar machen“ fördert das BMBF das Projekt PYSA. Die in diesem Projekt Forschenden entwickeln nicht nur den Sprachassistenten „voize“, sondern erstellen auf Basis der Erprobung im Praxisalltag zudem eine wissenschaftliche Wirksamkeitsstudie.

 Geplant ist auch, die Interaktionsfähigkeit des integrierten KI-Assistenten herzustellen: Auf Basis der vorhandenen Pflegedaten soll das System lernen, auf Rückfragen zu antworten. Damit Pflegeheime ohne WLAN von der App profitieren können, soll sich das KI-Modell auch offline auf Smartphones ausführen lassen. Ziel ist es, das System flächendeckend in der stationären und ambulanten Pflege sowie in Krankenhäusern einzusetzen.

Erprobung durch PPZ Nürnberg

Das zum Cluster „Zukunft der Pflege“ gehörende Pflegepraxiszentrum (PPZ) Nürnberg hat „voize“ im Praxisalltag erprobt. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die App nicht nur unkompliziert anzuwenden ist, sondern auch die Qualität der Dokumentation vereinheitlicht und steigert. Den Pflegefachpersonen bleibt so mehr Zeit zur Pflege der Pflegebedürftigen.

Über den i-care-Award

Mit dem i-care-Award zeichnet das Pharmaunternehmen Servier jährlich Start-ups und junge Unternehmen aus, die digitale Innovationen in der Pflege entwickeln. Eine interdisziplinär zusammengesetzte Jury entscheidet über die Preisträgerinnen und Preisträger. Die Erstplatzierten erhalten eine Förderung in Höhe von bis zu 5.000 Euro.

WEITERE INFORMATIONEN

Förderprojekt PYSA