Roboter in der Interaktion mit dem Menschen: Kein Werkzeug, sondern soziales Gegenüber

Wie können Menschen und Roboter kooperieren, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen? Welche Aufgaben kann der Roboter dabei übernehmen und wie kann man dieses Zusammenspiel gestalten, damit sich der Mensch dabei wohl fühlt? Die Forschenden der Bekanntmachungsreihe „Roboter für Assistenzfunktionen“ gehen diesen Fragen nach. Am 19. Oktober 2021 trafen sich die etwa 70 Forschenden online.

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©AdobeStock/Olena

Bei der Fachtagung Robotik kamen die Verbundprojekte der beiden Förderbekanntmachungen „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktionsstrategien (RA2)“ und „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktion in der Praxis (RA3)“ zu einem Online-Vernetzungstreffen zusammen. Für die RA2-Projekte war dies der Abschluss ihrer dreijährigen Forschungszeit, während die RA3-Projekte den Erfahrungsaustausch als Auftakt nutzten.

Mit dem übergeordneten Ziel, schrittweise interaktionsfähige Serviceroboter zu entwickeln waren die insgesamt acht Verbundprojekte und das Begleitprojekt GINA 2016 an den Start gegangen. Bei ihren Abschlusspräsentationen wurde deutlich, wie unterschiedlich diese Interaktion aussehen kann: So zeigten die Projekte INTUITIV, NIKA und RobotKoop Interaktionsmuster bei denen dem Menschen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt werden sollte. In den Projekten I-RobEka, KoBo34 und MIRobO ging es hingegen um die Intentionserkennung und die physische Interaktion mit dem Menschen. Außerdem bewiesen die Projekte ERIK und VIVA, dass Roboter auch emotionssensitiv interagieren können.

Das Begleitprojekt GINA war mit der thematischen Vernetzung der Verbundprojekte betraut. Darüber hinaus wurden aber auch eigene Forschungen zur Mensch-Roboter-Interaktion vorangetrieben. Unter anderem erforschte das Projekt, welche Vorteile sich ergeben, wenn Roboter eben nicht als menschlich wahrgenommen werden. So wurden etwa die unendliche Geduld oder die fehlende Eitelkeit von Robotern sowie die Tatsache, dass Menschen seltener Scham vor Robotern entwickeln als „soziale Superkräfte der Roboter“ identifiziert. Die Forschenden entwickelten eine Methode namens Techno-Mimesis, die es erlaubt, am eigenen Körper zu erfahren, in welchen Situationen es von Vorteil ist, wenn ein Roboter eine Aufgabe übernimmt und eben kein Mensch. Diese Forschung soll dazu beitragen, die Akzeptanz von Robotern sicherzustellen, indem sie bereits in frühen Planungsphasen mitgedacht wird.

Die Ergebnisse der Bekanntmachung „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktionsstrategien (RA2)“ werden im Sommer 2022 in einem Sammelband veröffentlicht.

Am Nachmittag stellen sich auch die Projekte der neuen Förderbekanntmachung „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktion in der Praxis (RA3)“ vor. In diesem Zuge wurden neben dem bereits gestarteten wissenschaftlichen Transferprojekt RimA auch die Machbarkeitsstudien zur Realisierung der drei Kompetenzzentren präsentiert, welche 2022 starten. Hier sollen Assistenzrobotik-Systeme unter realen Bedingungen langzeiterprobt werden, um einen Transfer in die Praxis und eine zukunftssichere Entwicklung zu ermöglichen, wobei sie vom wissenschaftlichen Transferprojekt unterstützt werden.

Weitere Informationen:

https://www.interaktive-technologien.de/foerderung/bekanntmachungen/roboter-fuer-assistenzfunktionen-interaktionsstrategien
https://www.interaktive-technologien.de/service/ergebnissteckbriefe/ergebnissteckbriefe-ra2
https://www.interaktive-technologien.de/foerderung/bekanntmachungen/ra3