ERIK

Roboterplattform zur Unterstützung neuer Interaktionsstrategien bei Kindern mit eingeschränkten sozio-emotionalen Fähigkeiten

Mädchen steht vor Roboter.
Mit Robotern emotionale und soziale Kompetenzen trainieren© Fraunhofer IIS/Bianca Möller

Motivation

Das Verstehen und Ausdrücken von sozio-emotionalen Signalen, wie z. B. Gesichtsausdruck und Stimmenmodulation, ist bei Kindern mit Autismus beeinträchtigt. Während menschliche Interaktionspartner für sie schwer einzuschätzen sind, nehmen diese Kinder Roboter als vorhersehbarer und weniger komplex wahr. Häufig sind sie zudem technisch interessiert und aufgeschlossen.

Ziele und Vorgehen

Zur Entwicklung der sozio-emotionalen Kommunikationsfähigkeiten autistischer Kinder wird im Projekt ERIK eine neue Therapieform mit Hilfe eines robotischen Systems entwickelt und erprobt. Der Roboter „Pepper“ erfasst in der Interaktion mit dem Kind die Mimik und Sprache. Durch das Spielen mit dem Roboter-Ball „Leka“ kann zusätzlich über Elektroden der Puls ermittelt werden. „Pepper“ interpretiert diese Signale und leitet in Echtzeit Emotionen ab. Kombiniert mit der Therapie-App „Zirkus Empathico“ können alltagsrelevante emotionale und soziale Fähigkeiten trainiert werden. Durch das Erkennen von Interesse, Frustration und Langweile des Kindes können die Therapieszenarien individuell angepasst werden. Mittels Gesten und Augenbewegungen kann „Pepper“ lebensnah mit Kindern interagieren, wobei Ängste im Umgang mit Menschen reduziert werden können.

Innovationen und Perspektiven

Der innovative Therapieansatz erlaubt Therapeutinnen und Therapeuten, Interaktionen genauer zu beobachten und auszuwerten, da sie selbst nicht mehr Teil der Interaktion sind. Die emotionssensitive Robotik kann außerdem erstmalig auch mit Gruppen von Kindern interagieren.