
Trainings- und Kommunikationssystem für schwer hirngeschädigte pflegebedürftige Patienten
Jährlich sind in Deutschland mehrere tausend schwere Hirnschädigungsfälle zu beklagen, die mit einem dauerhaften Verlust von Bewusstsein und Kommunikationsfähigkeit einhergehen. Bislang sind die Möglichkeiten zur zielgerichteten Therapie für diese Patientinnen und Patienten relativ eingeschränkt.
Im Projekt wird ein System entwickelt, das Patienten, die aufgrund eines Unfalls oder Schlaganfalls eine schwere Hirnschädigung erlitten haben, hilft, ihre eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten zu trainieren und zu nutzen. Das gilt insbesondere für Patienten im Wachkoma und im Locked-in-Stadium. Das System erkennt rudimentäre, motorische Reaktionen der Finger und Hände auf Basis von Temperatur-, Kontakt-, Kraft-, und Dehnungssensoren. Auf Basis von EEG-Technologien wird außerdem ein Langzeitmonitoring der Gehirnaktivität ermöglicht. Eine besondere technische Herausforderung stellen die Miniaturisierung und Flexibilisierung der EEG-Sensoren sowie die drahtlose Datenübertragung dar; denn die bettlägerigen Pflegebedürftigen sollen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.
Das neuartige, mitlernende Konzept zur Entwicklung der Fähigkeiten schwer hirngeschädigter Patienten wird durch die Integration physiologischer Aufzeichnungstechnik und Signalanalyse möglich. So kann individuell die basale Kommunikation gefördert werden. Eine potenzielle Marktanbindung erfolgt durch die Erprobung und Entwicklung des Demonstrators in Kooperation mit dem Praxispartner Haus ELIM der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.