„Die Zukunft ist interdisziplinär“

Acht Teams aus Nachwuchsforscherinnen und -forscher präsentierten am 26. September 2019 im Digital Capability Center in Aachen die Ergebnisse ihrer Projekte im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion.

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Die Gewinnerinnen und Gewinner im Wettbewerb „Interdisziplinärer Kompetenzaufbau“ des BMBF: Hier beim Zukunftskongress Mensch-Technik-Interaktion 2017 in Bonn © BMBF / Aschofffotografie

Seit 2014 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Forschungsinitiative „Interdisziplinärer Kompetenzaufbau“ acht junge Forschungsteams bei der menschenzentrierten Entwicklung von technischen Lösungen. Im Vordergrund steht die Mensch-Technik-Interaktion als alltägliches Ereignis im Beruf oder im Privatleben. Gerade unter Berücksichtigung des soziodemografischen Wandels werden solche digitale Anwendungen künftig unseren Alltag vereinfachen.

In Aachen präsentierten die Forschergruppen nun ihre Forschungsergebnisse in Kurzvorträgen und mit einer anschaulichen Ausstellung zum „Selbst Ausprobieren“.


Wir fragten Dr. Corinna Faust-Christmann (TU Kaiserslautern) und Prof. Dr. Robert Weidner (Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg) nach Vorhaben und Lösung ihrer Projekte Smart Assist und WearHEALTH.

„Sie können stolz auf sich sein!“

Annette Eickmeyer-Hehn, Referatsleiterin Mensch-Technik-Interaktion im BMBF und von Beginn an Begleiterin der Projekte, eröffnete die Veranstaltung. Mit der Fördermaßnahme im Forschungsschwerpunkt Mensch-Technik-Interaktion habe das BMBF neue Akzente in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gesetzt: „Sie können stolz auf sich sein! Bereits während der Projektlaufzeit ist es Ihnen gelungen, einen Transfer aus der Forschung in die Anwendung zu realisieren. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war dabei die Nähe, die Sie stets zu unterschiedlichen Nutzerinnen und Nutzern gehalten haben. Dieser partizipative Ansatz brachte wichtige Impulse bei der Entwicklung Ihrer innovativen Ideen und Lösungen hervor“, sagte Eickmeyer-Hehn anlässlich der Eröffnung.

Dr. Athanasios Karafillidis
In seiner Keynote „Unterstützung – ein neuer Weg der Technikentwicklung?“ sprach Dr. Athanasios Karafillidis von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg über die Transformation der Forschung und Technikentwicklung hin zu einem ganzheitlichen transdisziplinären Ansatz.© VDI/VDE-IT / Hansen-Schweitzer

Von mobilen Sensorsystemen bis menschenzentrierten Roboterassistenzen

Die acht interdisziplinären Arbeitsgruppen aus hochqualifizierten Postdoktorandinnen und Postdoktoranden erarbeiteten in den vergangenen fünf Jahren interdisziplinär und bürgernah jeweils innovative Konzepte für die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Dabei nahmen sie auch ethische, rechtliche und soziale Implikationen technologischer Entwicklungen in den Blick und kommunizierten die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit erfolgreich in der Öffentlichkeit. Für Synergien und effizienten Wissenstransfer sorgte ein regelmäßiger teamübergreifender Austausch aller Projekte. Die jungen Forscherinnen und Forscher erhielten im Rahmen des Förderprogramms neue Möglichkeiten, sich durch die Projekte weiterzuqualifizieren und im Feld der Wissenschaft zu etablieren.

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Zur Diskussion im Podium u.a. die Frage: „Können nur durch interdisziplinäre Forschung können menschliche Lebenswelten besser verstanden werden und Technik mit diesen in Einklang gebracht werden?© ITA

Staatssekretär Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas würdigte die Arbeit der Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher: „Das Miteinander von Mensch und Technik ist heute Normalität. Daran arbeiten Informatiker und Ingenieure mit Soziologen oder Psychologen. Im Nachwuchswettbewerb ‚Interdisziplinärer Kompetenzaufbau‘ haben acht Forschergruppen ihr Können gezeigt. Sie entwickelten etwa Exoskelette, die Menschen beim Tragen helfen. Vier Produkte sind auf dem Markt, 150 Publikationen, 12 Patentanmeldungen und viele Preise sprechen für sich. Die Zukunft ist interdisziplinär. Die interdisziplinären Forscherteams aus unserem Nachwuchswettbewerb sind eine Bereicherung für den Forschungsstandort Deutschland.“

Weitere Informationen

Websites der Forschungsprojekte