Mit KI und Blockchain für ein gesundes Leben

Blockchain, Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität im Alltag: Am 17. März 2021 fand das Vernetzungstreffen der BMBF-Fördermaßnahme „Digitale Plattformen: Interaktive Assistenzsysteme für den Menschen (PIA)“ statt. Dabei kamen etwa 80 Forschende aus 8 Verbundprojekten im virtuellen Raum zusammen.

Jüngere Frau zeigt älterer Frau etwas auf einem Tablet
Neue und kreative Lösungen zur Erforschung, Entwicklung und Umsetzung digitaler Plattformen – darum ging es beim Online-Vernetzungstreffen der BMBF-Fördermaßnahme „Digitale Plattformen“.© Adobe Stock / auremar

Das Ziel der PIA-Bekanntmachung ist die Förderung von neuartigen und kreativen Lösungen zur Erforschung und Entwicklung von digitalen Plattformen im Kontext der beiden Themenbereiche „gesundes Leben“ und „häuslicher Alltag“. Die Lösungen sollten darauf ausgelegt sein, existierende Systeme der Mensch-Technik-Interaktion bestmöglich zu kombinieren und Synergien zu nutzen. Bei dem virtuellen Treffen präsentierten die Forschenden hierzu ein breites Spektrum an Konzepten: Darunter Künstliche Intelligenz (KI)-Anwendungen zur Behandlung von Demenzkranken oder der Einsatz von Blockchain-Technologie für das Gesundheitsdatenmanagement.

Eine Auswahl der Projekte zeigt, wie digitale Technologien zur Lebensqualität beitragen kann:

Foto von Christian Zimmermann
Christoph Zimmermann, FZI Forschungszentrum Informatik, Projekt BloG³© FZI Forschungszentrum Informatik, Sandra Göttisheim

"Der Mensch im Mittelpunkt" - BloG³

Die Blockchain-Technologie ist vor allem dank Kryptowährungen wie Bitcoin bekannt. Wie wichtig sie für den Gesundheitsbereich sein kann, zeigt das Projekt BloG³. Die Forscherinnen und Forscher konzipieren und erproben ein Datenmanagementsystem für den Austausch von Gesundheitsdaten auf Basis der Blockchain-Technologie. Dadurch sollen Patientinnen und Patienten die Souveränität über ihre Gesundheitsdaten erhalten. Sie können selbst bestimmen, wem sie Einblick in ihre Daten geben oder ob sie diese zu Forschungszwecken spenden wollen. „Eine digitale Plattform sollte Nutzerinnen und Nutzern vertrauenswürdige und verständliche Werkzeuge für die souveräne Nutzung der eigenen Daten an die Hand geben“, sagt Projektkoordinator Christoph Zimmermann. „Sie sollte den Menschen selbst in den Mittelpunkt stellen.

 

 

 

 

Prof. Dr. Margareta Halek, Uni Witten/Herdecke, Projekt eDEM-CONNECT©Universität Witten/Herdecke

“Passende Informationen für die individuelle Situation” – eDEM-CONNECT

Menschen mit Demenz pflegen, ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse verstehen – für Angehörige ist das eine Herausforderung. Das Projekt eDEM-CONNECT soll sie dabei unterstützen. Die Forscherinnen und Forscher entwickeln dafür eine KI-gestützte Kommunikationsplattform. Pflegende Angehörige können sich darüber mit ihren Fragen und Anliegen an einen Chatbot wenden. Das System findet daraufhin durch Künstliche Intelligenz eine sachgerechte und fundierte Antwort. So finden Angehörige im Dialog praktische Lösungen für ihre individuellen Anliegen bei der Pflege. Darauf legt Projektleiterin Prof. Dr. Margareta Halek wert: Sie möchte „unkompliziert für die individuelle Problemsituation passende Informationen liefern und diese sollen spürbar zur Problemlösung beitragen.“

Foto von Sebastian von Mammen
Prof. Dr. Sebastian von Mammen, Uni Würzburg, Projekt VIA-VR© Constanze von Mammen

„Nützliche Produkte finden, nutzen, erschaffen und austauschen“ – VIA-VR

Eine vollständig virtuelle Welt, selbstgeschaffen und genau an die eigenen Bedürfnisse angepasst – egal, ob für Therapie oder Training: Das Projekt VIA-PR macht es möglich. VIA-VR ist eine Softwareplattform, auf der Nutzerinnen und Nutzer virtuelle Welten für medizinische Zwecke erschaffen können – ganz ohne Programmierkenntnisse. Insbesondere für Training, Prävention, Therapie und Rehabilitation. Die benutzerfreundliche Plattform hat eine Vielzahl notwendiger Funktionen, um sichere, angenehme und effektive Virtual Reality-Erlebnisse zu erschaffen, zu nutzen und mit anderen zu teilen. „Digitale Plattformen sollten es ermöglichen, nützliche Produkte zu finden, zu nutzen, zu erschaffen und auszutauschen“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Sebastian von Mammen.

 


Neues Forschungsprogramm „Miteinander durch Innovation“

Die Fördermaßnahme „Digitale Plattformen: Interaktive Assistenzsysteme für den Menschen (PIA)“ entstammt dem vorherigen Forschungsprogramm „Technik zum Menschen bringen“ und fügt sich nahtlos in die Ausrichtung des neuen Forschungsprogramms „Miteinander durch Innovation“ ein: Mit dem neuen Programm soll die Forschung und Entwicklung interaktiver Technologien für die Bereiche Gesundheit und Pflege sowie für lebenswerte Räume vorangetrieben werden.

Das BMBF setzt 2021 und 2022 eine Veranstaltungsreihe zum neuen Forschungsprogramm um, bei der es zunächst darum geht, den Forschenden die Inhalte des Programms näherzubringen und diese im weiteren Verlauf des Jahres aktiv in deren weitere Ausgestaltung miteinzubeziehen. Das PIA-Vernetzungstreffen markierte mit einer Kurzvorstellung des Programms durch das BMBF Referat 616 und einer Umfrage zu den Programminhalten den inoffiziellen Start der Veranstaltungsreihe. Der offizielle Start folgt im Sommer.

Weitere Informationen

Bekanntmachung PIA

Forschungsprogramm „Miteinander durch Innovation“