KI in Pathologie

Mit dem Computer sieht der Pathologe mehr - Künstliche Intelligenz in der modernen Krebsmedizin

Zwei Männer schauen sich Gewebeproben auf einem Tablet an. Im Hintergrund steht ein größerer Bildschirm sowie ein Mikroskop.
Digitale Analyse und Auswertung von Gewebeproben mit Hilfe Künstlicher Intelligenz© Markus Schmidt UM Mainz

Motivation

Jährlich sterben in Deutschland über 16.000 Menschen an Dickdarmkrebs. In Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen kommt dem Fachgebiet der Pathologie eine Schlüsselposition zu. Bei der Gewebeanalyse verlassen sich Pathologen bisher jedoch überwiegend auf analoge Arbeitsmittel wie Glasobjektträger, Mikroskope und Befunde in Papierform, obgleich Studien nahelegen, dass eine digitale Arbeitsweise deutliche Vorteile bringen könnte.

Ziele und Vorgehen

Mit der zunehmenden Digitalisierung des pathologischen Untersuchungsmaterials wird dieses auch für eine computerbasierte Analyse zugänglich. Dabei könnte künstliche Intelligenz eine wertvolle Hilfestellung in der täglichen Routinediagnostik und Therapieplanung darstellen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Unterstützungssystems, welches an Gewebeproben aus Darmspiegelungen auffällige Bereiche erkennt und gleichzeitig eine Einschätzung des weiteren Krankheitsverlaufes liefert. Ärztinnen und Ärzte können die künstliche Intelligenz bei Bedarf aktivieren, um die Gewebeprobe digital mit zusätzlichen Analyseinformationen zu ergänzen.

Innovationen und Perspektiven

Die Pathologie steht noch am Anfang des digitalen Wandels. Die Anwendung eines auf künstlicher Intelligenz beruhenden Unterstützungssystems soll es dem Pathologen ermöglichen, schneller, detaillierter und fehlerfreier Gewebeproben zu diagnostizieren. Dies soll dazu beitragen, das Leben der Patienten entscheidend zu verbessern. Das Projekt zielt mittelfristig auf eine Ausgründung.