PARTIS

Inkontinenz-Implantate selbstständig steuern

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Allein in Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen an Harninkontinenz. ©Adobe Stock/lijphoto

Motivation

Allein in Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen an Harninkontinenz. In schweren Fällen erfolgt zur Therapie die Implantation eines künstlichen Blasenschließmuskels. Die Therapie hat jedoch Einschränkungen. Sie erfordert eine aufwändige Operation, die Bedienung ist anspruchsvoll und ein Implantat aufgrund der Größe häufig für Frauen nicht geeignet.

Ziele und Vorgehen

Die Forschenden im Projekt PARTIS entwickeln ein neuartiges Blasenschließmuskel-System für die Harninkontinenztherapie: Das Implantat wird direkt in die Harnröhre implantiert und Patientinnen und Patienten können durch das System den Urinfluss selbstständig freigeben und sperren. Erstmalig können die Patientinnen und Patienten ein aktives Implantat eigenständig ohne Hilfe von medizinischem Personal steuern. Im Projekt untersuchen die Forschenden eine patientengerechte, drahtlose und intuitive Interaktionsmöglichkeit, die es Patientinnen und Patienten ermöglichen soll, zum Wasserlassen bedarfsgerecht mit dem Implantat zu interagieren. Die Interaktionsmöglichkeit soll bestmöglich in den Alltag der Betroffenen integrierbar sein und sich insbesondere für die mehrheitlich betroffene, oftmals motorisch eingeschränkte ältere Zielgruppe eignen.

Innovationen und Perspektiven

Die einfache und intuitive Interaktion mit dem eigenen Implantat fördert die Souveränität der Patientinnen und Patienten und unterstützt ihre körperliche Mobilität. Das System kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen jeden Alters angewendet werden. Ziel des Forschungsteams ist eine Ausgründung.