Sentire

Soziale Interaktion durch Klang-Feedback

Eine Frau hält ihre ausgestreckten Hände über die Hände eines älteren Mannes, der ihr gegenüber steht. Beide haben ein verkabeltes Armband am Handgelenk.
Immersion und erhöhte Aufmerksamkeit auf eigene Körper- und Bewegungszustände im Kontext sozialer Interaktion durch Klang-Feedback© HU Berlin

Motivation

Zu den Effekten einer zunehmenden Technisierung zählen unter anderem das vermehrte Auftreten von Symptomen sozialer Isolation, chronischen Stresses und verminderter Körperwahrnehmung bis hin zu psychischen Erkrankungen. Mit einem System, das die Bewegungen und Interaktionen von Personen im Raum erfasst und als Klang interpretiert, kann man hier therapeutisch ansetzen.

Ziele und Vorgehen

Innerhalb des Vorhabens soll das in einem künstlerischen Projekt entstandene Klang-Feedback-System Sentire weiterentwickelt und Therapiekonzepte damit erforscht werden. Angestrebt wird eine kabellose Version des Systems, welche durch Methoden maschinellen Lernens die Entfernung zwischen Personen sowie deren Berührungen erfassen und in darauf abgestimmten Klang umwandeln kann. In mehreren Studien wird das therapeutische Potential der Verklanglichung der Interaktionen von Personen für verschiedene Anwendungen, zum Beispiel die neurologisch-rehabilitative Behandlung von Patienten nach Schlaganfall, untersucht.

Innovationen und Perspektiven

Durch die multimodale sensorische Erfahrung Sentires werden Hören und kinästhetische Wahrnehmung mit motorischer Handlung gekoppelt. Die erhöhte Aufmerksamkeit auf eigene Körper- und Bewegungszustände im Kontext sozialer Interaktion ermöglicht therapeutische Anwendungen in vielfältigen Bereichen. Mittelfristiges Ziel des Forschungsteams ist eine Ausgründung.