Starthilfe für MTI-Forschung

Am 27. Januar trafen sich die Forschungsprojekte der Fördermaßnahme „Gründungen: Innovative Start-ups für Mensch-Technik-Interaktion“ (StartMTI) zu einem virtuellen Abschlusstreffen.

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Abschlusstreffen in Zeiten von Corona: Einige der Teilnehmenden auf einem virtuellen Gruppenfoto.© Höft / VDI/VDE-IT

Mit der der Förderlinie StartMTI adressiert das BMBF junge Gründer und Forschungsteams an Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Fokus Mensch-Technik-Interaktion und interaktive Technologien. In der nun abgeschlossenen Projektlaufzeit von je zwei bis drei Jahren haben die Projektgruppen ihre innovativen Lösungen und Konzepte bis hin zur Marktreife weiterentwickelt. Im virtuellen Raum stellten sie ihre Ergebnisse vor und tauschten sich dazu aus, wie es nun erfolgreich in die Ausgründung gehen kann.

Dazu wurden in separaten virtuellen Räumen projektbezogene Diskussionen zu verschiedentlichen Perspektiven und Gangarten für Gründer an Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder in Start-ups angeboten. Ein Teil der Forschenden plant bereits eine Kooperation mit Großunternehmen, andere bewerben sich um eine EXIST-Gründerstipendium.

Bei der Bekanntmachung „Gründungen: Innovative Start-ups für Mensch-Technik-Interaktion (StartMTI)“ handelt es sich um eine laufende Fördermaßnahme. Zum Stichtag 15. Juli 2021 können die Anträge für den nächsten Durchlauf eingereicht werden.

Die Projekte in der Übersicht

assistall.jpgASSIST ALL

Virtueller Assistent zur Orientierung in Innenräumen für Menschen mit Behinderung

Bauliche Anlagen sollten barrierefrei sein, damit sie für Menschen mit Behinderungen grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Diese Forderung wird oft nicht zufriedenstellend umgesetzt. Ohne Hilfe können sich Behinderte in ihnen unbekannten Gebäuden nur schwer orientieren und Hilfsgeräte nicht finden. Dies schränkt ihren Aktionsradius ein.

Projektsteckbrief

Projektwebseite: https://contagt.com/

aura.pngAURA
Diagnose von Schlafapnoe mit elektronischem Pflaster

Schlafapnoe beschreibt eine Unterbrechung der Atmung von mindestens 10 Sekunden bis hin zu mehreren Minuten während des Schlafens. Dies kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Eine Diagnose von Schlafapnoe kann mit dem momentanen Stand der Technik ausschließlich in einem Schlaflabor erfolgen, was hohe Kosten verursacht und aufgrund mangelnder Kapazität oft nicht möglich ist.

Projektsteckbrief

boinho2020.jpgBoInHo2020
Entwicklung eines Bots auf Basis künstlicher Intelligenz für den Einsatz in der Hochschullehre

Die zunehmende Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt erfordert stetige Weiterbildung, da sich Berufe sowie Arbeitsbedingungen schnell und permanent ändern. Im selben Zuge verändert sich deshalb auch die Art und Weise des Lernens. Wissen muss häufig selbstständig angeeignet werden. Daher soll beruflich und privat eingebundenen Studierenden eine flexible Kommunikation über bekannte Lernplattformen ermöglicht werden.

Projektsteckbrief

Link Projektseite https://omnibot.ai/

gevire.jpgGeViRe
Sensorenmaske für Virtual Reality Headsets zur Unterstützung von Psychotherapien

Psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Suchterkrankungen werden zunehmend durch den Einsatz Virtual Reality (VR)-basierter Verhaltenstherapie behandelt. Dabei werden über ein VR-Headset gezielt symptomauslösende Situationen hervorgerufen. Dadurch ist es möglich, den Therapieerfolg durch eine gezielte und individuelle Stimulation zu verbessern. Allerdings fehlt bislang eine objektive, technikgestützte Messung der Stimulation und damit die Optimierung des psychotherapeutischen Effekts.

Projektsteckbrief

Link Projektseite https://neomento.de/

kiinpathologie.jpgKIinPathologie
Mit dem Computer sieht der Pathologe mehr - Künstliche Intelligenz in der modernen Krebsmedizin

Jährlich sterben in Deutschland über 16.000 Menschen an Dickdarmkrebs. In Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen kommt dem Fachgebiet der Pathologie eine Schlüsselposition zu. Bei der Gewebeanalyse verlassen sich Pathologen bisher jedoch überwiegend auf analoge Arbeitsmittel wie Glasobjektträger, Mikroskope und Befunde in Papierform, obgleich Studien nahelegen, dass eine digitale Arbeitsweise deutliche Vorteile bringen könnte.

Projektsteckbrief

kinteract.jpgKInterACT
Intelligente KI-Plattform für Interaktive Dienste in Räumen der Zukunft

„Smart Homes“, in denen man über Zeitsteuerung oder Fernbedienung zum Beispiel Heizungen oder Türen steuern kann, gibt es bereits. Eine neue Stufe stellen sogenannte „Smart Environments“ dar: Hier soll die Interaktion zwischen Mensch und Technik in Räumen auf eine neue Stufe gestellt werden, indem Bedürfnisse von Menschen anhand von Sensorik und Künstlicher Intelligenz wahrgenommen und entsprechende Steuermechanismen in Gang gesetzt werden. Dieser Vision widmet sich das Projekt KInterACT.

Projektsteckbrief

Link Projektseite https://3dvisionlabs.com/intelligent-spaces/

look.jpgLook
Fahrerassistenz basierend auf Blickbewegungen

Die fortschreitende Automatisierung von Fahrfunktionen erfordert auch ein neues Verhältnis zwischen Fahrenden und Fahrzeug. Je besser beide ihre Leistungsfähigkeit und Beschränkungen gegenseitig kennen und kommunizieren, desto intuitiver und reibungsloser können sie miteinander agieren. Das Fahrerlebnis wird dadurch angenehmer und sicherer.

Projektsteckbrief

occulidcam.jpgoculidCam

Realisierung einer kamerabasierten Blickdetektion unter Nutzung von Machine Learning

Die meisten Menschen begegnen in ihrem Alltag zahllosen Passwörtern und PIN-Eingaben. Diese werden durch biometrische Verfahren zur Nutzerauthentifizierung ergänzt oder auch ersetzt. Statische Merkmale wie der Fingerabdruck sind aber leicht zu fälschen. Auch Erkennungsrate und Nutzbarkeit lassen zu wünschen übrig. Hier setzt das Vorhaben oculidCam an, um eine sichere und gleichzeitig nutzerfreundliche biometrische Authentifizierung anhand von individuellen Merkmalen der Blickbewegungen zu ermöglichen.

Projektsteckbrief

Projektwebseite: https://www.oculid.com/index.html

Interview mit Dr. Antje Venjakob: Kontaktlose Interaktion mit Bildschirmen

Kurzvideo zur Erkennung von Blickbewegungen

oks.jpgOKS

Optimierung der Mensch-Technik-Interaktion durch lernende konversationelle Sprachschnittstellen

Sprachgesteuerte intelligente Assistenten erobern derzeit den beruflichen und privaten Alltag. Während bei der automatischen Spracherkennung bereits beeindruckende Leistungen erzielt werden, bleiben die Gesprächsfähigkeiten allerdings hinter den Erwartungen zurück. Selbst recht einfache Konversationen lassen sich aufgrund der hohen Komplexität der Erstellung von Sprachschnittstellen mit aktuellen Assistenten nicht durchführen.

Projektsteckbrief

rememti_4_3.jpgRemeMTI

Interaktive Medien für die Erinnerungspflege und soziale Betreuung von Menschen mit Demenz

Die Betreuung von Menschen mit Demenz wird in den kommenden Jahren eine große soziale Herausforderung darstellen. Biografiearbeit und Erinnerungspflege haben sich als wertvolle, personenzentrierte Möglichkeiten erwiesen, um das Wohlbefinden der Betroffenen zu stabilisieren. In Vorgängerprojekten wurden mehrere multimediale und interaktive Konzepte der Biografiearbeit und Erinnerungspflege erforscht, die in diesem Projekt in ein marktfähiges Produkt münden sollen.

Projektsteckbrief

Projektwebseite: https://imtt.hs-furtwangen.de/imtt/portfolio/rememti/

vrehago.jpgVREHAgo

VR-Trainingssystem für autonome Neurorehabilitation

Jährlich erleiden viele Menschen, etwa nach einem Schlaganfall, eine halbseitige Lähmung (Hemiparese). Konsequentes und intensives Training können die Heilungschancen deutlich erhöhen. Darum sollten neben physiotherapeutisch begleiteten Trainingseinheiten auch Übungen selbstständig zu Hause durchgeführt werden. So können die Betroffenen weiterhin ein eigenständiges Leben führen.

Projektsteckbrief

Projektwebseite: https://rehago.eu/

Projektvideo (© Eugen-Münch-Stiftung)