Rede von Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek: Der Mensch muss die Kontrolle über seine Daten behalten

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betonte bei der Eröffnung des 4. Zukunftskongresses zur Mensch-Technik-Interaktion vom 21. bis 22. Mai 2019 in Bonn die Wichtigkeit, bei der Technologieentwicklung stets den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

Anja Karliczek
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Über 550 Kongressgäste zählte das Bonner World Conference Center in diesem Jahr beim Kongress zur Mensch-Technik-Interaktion, der alle zwei Jahre vom BMBF veranstaltet wird. Im Mittelpunkt stand das Thema „Souverän in die digitale Zukunft“ - der Mensch im digitalen Wandel und sein künftiger Umgang mit der Technik. Forschende aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Pressevertreter und Bürgerinnen und Bürger informierten sich darüber, was die Forschung im Umfeld von Mensch-Technik-Interaktion leisten kann, damit wir souverän in die digitale Zukunft gehen können.

In ihrer Eröffnungsrede wies Bundesforschungsministerin Anja Karliczek darauf hin, wie sehr Technik mittlerweile im Alltag aller Menschen gegenwärtig sei. Technik werde immer komplexer, deshalb sei es besonders wichtig, dass eine Technik wie die Künstliche Intelligenz dem Menschen diene.

Vertrauen in Technik durch Verständnis gewinnen

KI enthalte viele Chancen, stelle die Menschen aber auch vor Herausforderungen. Die Ministerin betonte, wie wichtig eine digitale Spitzentechnologie sei, die jeder verstehe und der man vertrauen könne. Dafür müssten die Daten der Bürgerinnen und Bürger geschützt werden. Die KI sei zwar ein wunderbares Werkzeug, müsse aber auch einfach zu nutzen sein. Auch Algorithmen müssten kritisch hinterfragt werden und auf Fragen müsse es klare Antworten geben. Ziel sei eine leicht zu bedienende und transparente KI, die die Menschen optimal unterstützt.
Digitale Spitzentechnologien müssen sich laut Anja Karliczek deshalb daran orientieren, was die Menschen in einer freiheitlichen Gesellschaft brauchen. Das schaffe Technik nicht alleine, da auch gesellschaftliche Fragen beantwortet werden müssten. Eine Zusammenarbeit von Experten aus verschiedenen Bereichen sei also entscheidend und auch die Wissenschaftskommunikation sei ein elementarer Bestandteil der Forschung, um allen Menschen Einblick in die Themen zu ermöglichen.

Die letzte Entscheidung trifft der Mensch

Egal wie leistungsfähig ein technisches System sei, die letzte Entscheidung müsse immer der Mensch treffen und daher komme die Herangehensweise des BMBF, den Menschen immer in den Mittelpunkt der Forschung, etwa zu Robotik und Künstlicher Intelligenz, zu stellen.

Auch über seine Daten müsse der Mensch die Kontrolle stets behalten, nur so sei eine Digitale Souveränität möglich. Alle Menschen sollten moderne Technologien selbstbestimmt nutzen können. Deshalb werden, wie Anja Karliczek betonte, bei allen vom BMBF geförderten Forschungsprojekten die Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an einbezogen, um bei Innovationen den Blick aus der Gesellschaft schon bei der Entwicklung dabei zu haben. Der Transfer von der Spitzenforschung zur Anwendung solle gezielt gefördert und unterstützt werden.