Session 4: Innovationsprozesse in Startups und Großunternehmen

Innovationsprozesse in Großunternehmen, Start-ups, in KMU und in der Forschung sind sehr verschieden. Gemeinsam herauszuarbeiten, wo Herausforderungen in der Zusammenarbeit gesehen werden, welche Erfahrungen dabei gemacht wurden und wie eine gelingende Kooperation in F&E Projekten und bei der Produktentwicklung ggf. auch unterstützt werden kann, stand im Fokus der Session 4.

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© Aschoffotografie

Zwei spannende Impulsvorträge machten deutlich, wie die Einbindung von Start-ups in Großunternehmen mit beidseitigem Nutzen gelingen kann. Zahlreiche Ideen der Akteursgruppen für Kooperationen waren Ergebnis des anschließenden Workshopformats.

Das Zusammenspiel zwischen Start-ups, etablierten Unternehmen und Forschung in F&E zu unterstützen, ist ein Ziel des „Fünf-Punkte-Plans des BMBF für eine neue Gründerzeit“ und wurde in der Session insbesondere adressiert. Unterschiedliche Unternehmenskulturen, Hierarchien (Team versus Chef), Formen des Projektmanagements (agil/flexibel versus konsistent /vorhersagbar) oder Regularien lassen eine Zusammenarbeit zunächst als Herausforderung erscheinen oder halten gänzlich davon, eine solche in Betracht zu ziehen.

Dass eine solche Kooperation zum Nutzen aller Beteiligten gelingen kann, zeigten in kurzweiligen Impulsvorträgen Onno Szillis, Leiter der „db mindbox“ der Deutschen Bahn, und Peter Guse vom Bosch-Inkubator „grow platform“. Deutlich wurden darin die Motivationen für eine Kooperation von Großunternehmen mit Start-ups. Beide Einrichtungen bieten jeweils einen Raum für Anwendungen und Ideen von Start-ups, die potenziell für das Unternehmensportfolio interessant sein könnten. Sie bauen unbürokratisch die nötigen Brücken zu den passenden Unternehmenseinheiten und ebnen den Raum für den Realtest. Da bei weitem nicht jede Idee zur Realisierung kommt, werden zunächst straffe Zeitfenster für die Ideentests definiert, nach deren Ablauf klar sein sollte, ob es weiter geht oder nicht. Zahlreiche Nachfragen aus dem Publikum und intensive Gespräche mit den Referenten im Nachgang belegten das große Interesse.

Im anschließenden Workshopformat teilten sich die rund 50 Teilnehmer in die vier Akteursgruppen Großunternehmen, KMU, Start-ups und Forschung auf und diskutierten darüber, wo aktuell bereits Kooperationen, wo noch nicht genutzte Kooperationspotenziale bestehen, wo Herausforderungen in der Zusammenarbeit bestehen und welche Formate für die Kooperation bereits existieren und welche sich gewünscht werden. Unbürokratische Fördermaßnahmen, eine Art Kooperations-Tinder zum Finden geeigneter F&E Partner, ein Innovationscampus, der Studenten, Firmen und Forschung zusammenbringt, eine Art „Klassenfahrt“ oder auch „Design-Thinking-Workshops“ sowie die Weiterführung der bestehenden Gründungsförderung wurden genannt.