Ergebnissteckbrief MORPHIA

Roboterassistenz in der häuslichen Pflege

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© TU Ilmenau

Projekt

Die am MORPHIA-Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben eine mobile und autonom operierende Roboterplattform mit diversen Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten entwickelt, die in der häuslichen Pflege eingesetzt werden kann. Sie besteht aus einem Assistenzroboter und einem App-basierten Kommunikationsnetzwerk und ermöglicht Pflegeunterstützung und zugehende soziale Betreuung auf über räumliche Distanz hinweg.

Motivation

Zurzeit werden in Deutschland mehr als zwei Millionen Pflegebedürftige von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt. Dieses Sorgenetzwerk bildet somit den größten informellen Pflegedienst des Landes. In die Pflege durch Angehörige sind oftmals mehrere Personen involviert. Sie müssen sich nicht nur mit der pflegebedürftigen Person, sondern auch untereinander koordinieren. Ziel der Forschenden im Projekt MORPHIA war es deshalb, nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch die bei deren Unterstützung und Versorgung eingebundenen Akteure mittels Roboterassistenz bei ihrer täglichen Arbeit zu entlasten.

Technische Innovationen

Über eine mobile und autonom operierende Roboterplattform und ein App-basiertes Kommunikationsnetzwerk können Pflegende und ihre Angehörigen unter anderem Videoanrufe tätigen. Das erleichtert die Abstimmungsprozesse im Sorgenetzwerk und ermöglicht gleichzeitig Interaktionsarbeit mit den Pflegebedürftigen auch über räumliche Distanz hinweg. Eine intelligente Fernsteuerung des Roboters durch Personen aus dem Sorgenetzwerk erlaubt es, mittels Telepräsenz bei bestimmten Tätigkeiten zu unterstützen oder in der Wohnung nach dem Rechten zu schauen. Weitere Unterstützungsfunktionen sind der Essenstransport in der Wohnung oder die automatisierte Erinnerung an Termine. Die Forschenden haben das System über einen Zeitraum von 41 Wochen in insgesamt 13 Seniorenwohnungen getestet.

Ausblick

Eine in das MORPHIA-System integrierte Spracherkennung könnte die Kommunikation mit dem Roboter und den angebotenen Diensten erleichtern. Außerdem sollten das Finden geeigneter Beobachtungspositionen und die Personenwiedererkennung verbessert werden. Durch Sharing oder Mietmodelle könnten die Assistenzroboter kommerzialisiert werden.

WEITERE INFORMATIONEN

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