Eröffnung

Technik zum Menschen bringen

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Georg Schütte, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 3. Zukunftskongresses „Technik zum Menschen bringen“ in Bonn.

Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung
Eröffnungsrede: Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung© Géza Aschoff

Rückblickend auf die Entwicklung der Mensch-Technik- Interaktion seit dem ersten Zukunftskongress vor vier Jahren konstatierte er, dass die Mensch-Technik- Interaktion (MTI) inzwischen im Alltag angekommen sei. Heute seien viele Produkte, Dienstleistungen und Technologien selbstverständlich, die 2013 noch visionärer schienen, angefangen bei sprachgesteuerten Assistenten bis hin zur Augmented Reality.

Solche und viele andere technische Fortschritte bieten zahllose neue Chancen für die Entwicklung innovativer Lösungen in der Mensch-Technik-Interaktion, so der Staatssekretär weiter. Bis zum Jahr 2020 werde das Ministerium darum weiterhin jährlich rund 70 Millionen Euro für die MTI-Forschung bereitstellen.

Erforscht werden zum Beispiel Serviceroboter, die Menschen in den eigenen vier Wänden unterstützend zur Seite stehen. Damit der Roboter der Zukunft den Menschen als umsichtiger, dialogfähiger Partner im täglichen Leben dienen kann, habe das BMBF den Förderschwerpunkt „Roboter für Assistenzfunktionen“ initiiert. 

Ein zweiter Schwerpunkt sei die Medizintechnik, weil nicht zuletzt der demografische Wandel die Gesundheitsversorgung vor enorme Herausforderungen stelle. Besonders vielversprechende Ansätze liefere Technik, die nah am Körper zum Einsatz kommt. Hierzu fördere das BMBF die „Interaktive körpernahe Medizintechnik“.

Als dritten Schwerpunkt nannte Staatssekretär Schütte das Thema automatisiertes und vernetztes Fahren, das ebenfalls bei der Forschungsförderung eine Rolle spiele. Denn bis Fahrzeuge vollständig autonom und technisch einwandfrei agieren können, seien noch etliche Forschungsfragen zu lösen – zum Beispiel, wie die Mechanismen zur Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Fahrzeug gestaltet sein müssen.

Diese und viele andere Innovationen der Mensch- Technik-Interaktion basieren auf Schlüsseltechnologien wie der Künstlichen Intelligenz (KI). Deutschland sei im Bereich der KI im internationalen Vergleich „hervorragend aufgestellt“, sagte der Staatssekretär. Um hier noch viel mehr erreichen zu können, habe das BMBF eine Zukunftsplattform „Lernende Systeme“ ins Leben gerufen, die viele neue Anwendungen für die Künstliche Intelligenz (KI) erschließen soll.

Neue Schlüsseltechnologien müssen aber mit Bedacht eingesetzt werden, damit der Mensch auch weiterhin die Kontrolle über die technischen Systeme behalte. Denn in vielen Bereichen der MTI rücke Technik so nah an den Menschen heran, dass sogar der menschliche Körper als berührungsempfindliche Eingabefläche für mobile Geräte dienen könne. Bei allen BMBF-Forschungsinitiativen zu MTI werden daher ethische, juristische und sozio-ökonomische Aspekte (Ethical, Legal and Social Implications; ELSI) von Anfang an mitberücksichtigt. Zur Beantwortung vieler offener Fragen werde nicht zuletzt der Zukunftskongress einen wichtigen Beitrag leisten.