Podiumsdiskussion

Unser Leben mit künstlicher Intelligenz

Mit wachsender Geschwindigkeit wird die Künstliche Intelligenz Einfluss auf Medizin, Gesundheit, Arbeitswelt und häusliches Leben nehmen. Welche Chancen und Risiken birgt KI? Wo liegen die wichtigsten Forschungsschwerpunkte in Hinblick auf die Mensch- Technik-Interaktion? Auf dem Podium diskutierten fünf Expertinnen und Experten aus Forschung, Entwicklung und Gesellschaft darüber, wie KI unser Leben in Zukunft verändern kann und wo neue Anknüpfungspunkte für die aktuelle Forschung liegen. Tom Hegermann moderierte die Diskussion zwischen:

  • Dr. Janina Loh, Roboterethikerin an der Universität Wien
  • Prof. Dr. Friederike Eyssel, Roboterpsychologin am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) an der Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Wolfram Burgard, KI-Forscher von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Prof. Dr. Antonio Krüger, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
  • Dr. Markus Müschenich, Vorsitzender des Bundesverbands Internetmedizin
Podiumsdiskussion „Unser Leben mit Künstlicher Intelligenz“
Podiumsdiskussion „Unser Leben mit Künstlicher Intelligenz“© Géza Aschoff

Zum Einstieg wurde ein kurzer WDR-Film gezeigt: In einer sehr nahen Zukunft wird Levin geboren, der mit intelligentem Spielzeug aufgezogen wird und mit der smarten Roboterin Liane an seiner Seite durchs lange Leben geht. Die Runde fand die Überspitzung eines emotionsarmen, kontrollierten Lebens ohne zwischenmenschliche Begegnung grauenhaft. Sie war sich aber einig, dass KI schon heute viele der von Liane angebotenen Dienstleistungen erbringen kann: KI diagnostiziere Krebs und Depression besser als der Mensch, ein breites Informationsangebot verbessere Ernährung, Bildung und Erziehung. Andererseits werde Information durch KI gefiltert und geformt und müsse deshalb kritisch genutzt werden. Zeitungsleser verfügen über ein breiteres Wissen, weil ihre Quellen nicht durch KI gefiltert sind. Und allgegenwärtige intelligente Spielsachen verhindern Langeweile, die aber Grundlage ist für die Entwicklung von Kreativität.

Diskutiert wurde der Weg in die Zukunft mit KI: Die eine Forschergruppe forderte die massive Entwicklung von KI durch deutsche Forscher, weil diese sonst aus dem Silicon Valley kommt. KI soll Hackerangriffe, „Fake News“ und unerwünschte Veröffentlichung persönlicher Daten verhindern.

Die andere Gruppe forderte zuerst eine gesellschaftliche Einigung darüber, ob und wie KI unser Leben beeinflussen soll. Dazu müsse die Gesellschaft über Bildungsmaßnahmen an das Thema KI herangeführt werden. Roboter wurden als neue gesellschaftliche Gruppe vorhergesehen, zu denen der Mensch Gefühle und auch Liebe entwickeln werde: der Mensch verliebt sich in alles Mögliche, in Autos, Handys, Teddys – und eben auch in Roboter.