Session 13

Intelligente Interaktion im autonomen Fahrzeug

Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis Assistenz und Automatisierung in Fahrzeugen vollständig autonom agieren: Eine vollkommen autonome Mobilität ist längst keine reine Fiktion mehr. Indes ist offen, wie Übergangsszenarien zum autonomen Fahren aussehen könnten, welche neuen Nutzungsszenarien autonome Fahrzeuge in Zukunft eröffnen werden und welche Rolle die Mensch-Technik-Interaktion dabei noch spielen wird. Zu verschiedenen Kernthesen wurde in der Session kontrovers über das Thema autonomes Fahren diskutiert.

Moderation:

  • Prof. Dr. Klaus Bogenberger, Universität der Bundeswehr München

Teilnehmende:

  • Dr. Matthias Beggiato, Technische Universität Chemnitz
  • Dr. Meike Jipp, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
  • Prof. Dr. Frank Flemisch, RWTH Aachen

Unter der Moderation von Klaus Bogenberger wurden drei Thesen zur Zukunft des autonomen Fahrens diskutiert. Der ersten Überlegung, im autonomen Fahrzeug sei keine Mensch-Technik-Interaktion mehr notwendig, stimmte Matthias Beggiato nicht zu – ebenso wie die Mehrheit des Publikums. Der Mensch müsse vom Fahrzeug weiterhin in seinem Zustand und seiner Position erkannt und mit seinen Entscheidungen berücksichtigt werden, auch wenn sie sich dann nicht mehr auf die Fahrzeugsteuerung beziehen.

Meike Jipp beschäftigte sich mit der Frage, ob andere Verkehrsteilnehmer autonome Fahrzeuge im urbanen Kontext verstehen und akzeptieren werden. Um Sicherheits- und Akzeptanzprobleme zu vermeiden, müsse ein autonomes Fahrzeug als empathisches System implizit und explizit mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können. Dieser Meinung war ebenfalls eine Mehrheit im Publikum.

Frank Flemisch diskutierte die These, das autonome Fahrzeug werde völlig neue Nutzungsszenarien eröffnen. Lesen, Essen und Schlafen während des Transports seien in der Luftfahrt bereits gängige Praxis und könnten auch bald auf der Straße Realität werden. Dem stimmten auch die Teilnehmer der Session zu. Ein Sicherheitsproblem stellt jedoch der Übergang zur Vollautomation dar, wenn der Fahrer im Bedarfsfall noch eingreifen können soll. Laut Frank Flemisch sollte diese Automationsstufe besser übersprungen werden.