Session 11

Smarte Assistenz für mein Zuhause

Immer mehr intelligente Geräte und vernetzte Systeme machen die eigenen vier Wände zu einem Smart Home. Vor allem Lösungen aus dem Bereich der Mensch-Technik-Interaktion nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. Entlang der Leitfrage: „Wie leben wir im Jahr 2050?“ wurden in der Session verschiedene Interaktionskonzepte für die Wohnung vorgestellt und diskutiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Zielen und Forschungsergebnissen des regionalen Innovationsclusters „KogniHome“, das zwischen 2014 und 2017 vom BMBF gefördert wurde.

Impulsvortrag:

  • KogniHome – Ergebnisse des Innovationsclusters
    Dr. Thorsten Jungeblut, Universität Bielefeld

Teilnehmende:

  • Prof. Dr. Martina Ziefle, Human Technology Centre RWTH Aachen
  • Johanna Kardel, Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv)
  • Harald Zwingelberg, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD)

Zum Einstieg stellte Thorsten Jungeblut in seinem Impulsvortrag die Ergebnisse des Innovationsclusters „KogniHome“ vor. Unter dem Motto „Die mitdenkende Wohnung“ wird exemplarisch für die Bereiche Küche, Eingang/Garderobe und Gesundheitstraining gezeigt, wie vernetzte interaktive Technik den Alltag in den eigenen vier Wänden für alle Bewohner, egal welchen Alters, erleichtern kann. Die bei „KogniHome“ entwickelten Lösungen setzen auf intuitive Bedienbarkeit z. B. über Sprache und Gestik und sind als mitlernende Systeme konzipiert. Somit sind sie darauf ausgerichtet, sich an die individuellen Anforderungen der Nutzer anzupassen und diese situationsangemessen und passgenau zu unterstützen.

In der sich anschließenden Podiumsdiskussion war der Datenschutz das bestimmende Thema und wurde einstimmig als eines der größten Probleme bei der Akzeptanz von Smart Home genannt. Johanna Kardel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen meinte dazu, die Daten dürften nur lokal gehalten werden und man müsse wegkommen von der Mentalität: „Wenn du das nutzen willst, dann musst du uns deine Daten geben“. Harald Zwingelberg schlug vor, den Datenschutz über den gesamten Lebenszyklus der Geräte zu sehen und forderte zusätzliche einfache Einstellmöglichkeiten wie einen Schiebregler, welcher auf Privacy-by-default steht und bewusst angepasst werden muss.

Einen weiteren Aspekt zeigte Martina Ziefle auf. Die Menschen wollen sich nicht mit unangenehmen Themen wie dem Altern auseinandersetzen, deshalb sei die Verbreitung von smarten Assistenzsystemen schwierig. Sie warf die Frage auf, wieviel uns unsere Würde und Autonomie im Alter wert seien, als aus dem Publikum das Standardargument der hohen Installationskosten gebracht wurde.

Insgesamt sahen die Diskussionsteilnehmer die Chancen für Smart Home in den kommenden Jahren positiv, wobei es auch ein Recht auf „analoges“ Wohnen geben müsse.